Mit Unterstützung endlich Jobs gefunden

AWO Nienburg hilft Geflüchteten und Migranten bei der Suche nach Arbeits- und Ausbildungsplätzen

 

Madina Hasbulatova (32) und Dimitrios Savvidis (29) sind glücklich: Die beiden haben einen Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsplatz gefunden. Hasbulatova kommt aus Russland und wohnt seit drei Jahren mit ihrem Mann und den gemeinsamen vier Kindern in Landesbergen. Sehr wahrscheinlich wird sie sogar zwischen zwei Ausbildungsplätzen wählen können: Ab August könnte sie in Nienburg eine Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin machen. Die zweite Möglichkeit wäre die Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten in Liebenau – wenn sie ihre Eignung dafür vorher in einem Praktikum unter Beweis stellt.

Savvidis kommt aus Griechenland und wohnt seit August 2016 mit seiner Frau in Nienburg. Das Paar hat einen zweijährigen Sohn und erwartet für Mai die Geburt einer Tochter. In dem Monat wird Savvidis auch seine Stelle als Linienkontrolleur bei Ardagh Glass antreten. Während Hasbulatova die deutsche Sprache noch nicht in jeder Situation leicht von den Lippen geht, hat Savvidis damit keine Probleme. Der Grieche hat früher bereits in Deutschland gelebt: „Ich war seit 1996 in Deutschland, war hier in der Grundschule und in der Hauptschule. 2004 ist meine Familie nach Griechenland zurückgegangen. Ich ging da zum Gymnasium und habe eine Ausbildung zum Elektriker gemacht. Weil der Lohn wegen der Finanzkrise so niedrig war, bin ich wieder nach Deutschland gekommen“, erzählt der 29-Jährige.

Er und Hasbulatova freuen sich auf ihre Jobs. Unterstützung bei der Suche haben sie von der AWO Nienburg bekommen, die Flüchtlingen und Migranten bei alltäglichen Angelegenheiten hilft und berät. Seit 2017 bietet die AWO individuelle Bewerbungshilfen für Ratsuchende. Sie wird derzeit von der Sozialarbeiterin Umida Umarova angeboten. „Dieses Angebot wird gut angenommen“, sagt Umarova: „Ich habe jeden Tag drei bis vier Beratungstermine.“

Die Sozialarbeiterin sucht gemeinsam mit ihren Klienten nach Stellenangeboten und hilft ihnen dabei, Bewerbungen und Lebensläufe zu schreiben. „Es läuft gut, denn die Ratsuchenden sind sehr bemüht, und suchen auch selbst nach Jobs“, lobt Umarova. Das sei jedoch auch unerlässlich, denn: „Ohne Eigenmotivation geht es nicht.“

Wichtig ist dafür wiederum eine positive Einstellung und der Glaube an sich selbst. „Ich weiß, dass ich alles schaffe. Und wenn etwas nicht klappt, bin ich dafür eben nicht gut genug“, sagt Savvidis. Hasbulatova weiß, dass die vor ihr liegende Zeit nicht leicht wird: „Ich habe vier Kinder, meinen Mann und die Ausbildung. Es wird schwer, aber ich schaffe es“, ist aber auch sie sich sicher.

Umarova kann viele Probleme ihrer Klienten sehr gut nachvollziehen. Die 32-Jährige kommt aus Usbekistan, lebt seit 15 Jahren in Deutschland und hat einen zwölfjährigen Sohn. „Ich weiß, dass es nicht einfach ist. Ich bin den Weg auch gegangen – mit meiner eigenen Motivation“, blickt die Sozialarbeiterin zurück.

Ihre Beratung ist für die Flüchtlinge und Migranten kostenfrei. Hilfe gibt es bei der AWO-Beratungsstelle für Geflüchtete und Migranten auch bei alltäglichen Problemen, wie zum Beispiel beim Ausfüllen von Dokumenten oder auch bei der Suche nach geeigneten Ärzten. Unterstützt werden die Menschen in der Beratungsstelle auf Kurdisch, Türkisch, Usbekisch, Deutsch, Englisch und Russisch.

Hasbulatova und Savvidis sind Umarova sehr dankbar für die Unterstützung: „Sie hilft immer gern und ich möchte mich dafür bedanken“, sagt Hasbulatova. Das sieht Savvidis ähnlich: „Ich bin sehr zufrieden mit der Beratung und habe deswegen auch meinen Bruder in die Beratungsstelle geschickt.“

Wer ebenfalls Hilfe benötigt, wird gebeten, vorab einen Termin zu vereinbaren. Umida Umarova ist unter der Telefonnummer (0 50 21) 600 08 37 oder per E-Mail an u.umarova@awo-nienburg.de zu erreichen.

 

(Quelle: HARKE erschienen am 11.04.2019)

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Veröffentlichung

Do, 11. April 2019

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