AWO Nienburg macht stark!

Integration kann ohne Bildung nicht funktionieren. Fast die Hälfte aller Geflüchteten, die die Migrationsberatung der Arbeiterwohlfahrt – kurz AWO – in Nienburg in Anspruch nehmen, sind jünger als 25 Jahre und benötigen Unterstützung im Bereich der schulischen Bildung oder bei der Jobsuche.
Die professionellen Beraterinnen der AWO helfen Migrantinnen und Migranten dabei, ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern und echte Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen. Migrationssozialarbeit ist ein zentraler Bestandteil der Angebote des AWO-Kreisverbands Nienburg und fokussiert sich darauf, die individuellen Einwanderungsprozesse zu begleiten und zu unterstützen. „Seit 2018 unterstützen wir unsere Klientinnen und Klienten bei der Jobsuche, Erstellung von Bewerbungsunterlagen und helfen bei allgemeinen Fragen weiter“, erklärt die Migrationsberaterin Umida Umarova vom AWO-Kreisverband Nienburg.
Zu den Klientinnen und Klienten Umarovas gehört auch die Familie Alizadah. „Seit ihrer Ankunft in Deutschland haben wir Familie Alizadah in verschiedenen Lebensbereichen unterstützt. Vor allem die 17-jährige Tochter Zahra Alizadah gehört zu unseren Stammkundinnen und hat vor kurzem ihren erweiterten Realschulabschluss erworben. Sie geht jetzt in die 11. Klasse der IGS Nienburg, denn sie möchte unbedingt ihr Abitur schaffen. Nach dem Abitur möchte sie Medizin studieren und Ärztin werden“, berichtet Umarova weiter.
Zahra Alizadah ist eines von vielen geflüchteten Mädchen im Landkreis, welches Ziele und Visionen für die eigene Zukunft hat und bereit ist mit Ehrgeiz und Fleiß diese Ziele zu erreichen, wie Umarova in den vergangenen Jahren beobachtet hat. Alizadah habe die Erfahrung gemacht, dass sie ihre Ziele aus eigenem Antrieb erreichen muss – und kann. Ihre Lehrerinnen und Lehrer rieten ihr zunächst davon ab, sich an den erweiterten Realschulabschluss zu wagen, da sie die Gefahr sahen, dass sie es nicht schaffen könnte. „Das spornte Alizadah jedoch umso mehr an, sodass sie durch eigene Motivation, Durchhaltevermögen und Fleiß ihren Abschluss nun in der Tasche hat“, freut sich Umarova. „Auch wenn ein paar meiner Lehrerinnen und Lehrer meiner Entscheidung zunächst skeptisch gegenüberstanden, waren sie eine sehr große Unterstützung für mich. Dafür bin ich sehr dankbar!“, schildert Alizadah ihre Erfahrungen.
Die AWO-Migrationsberatung konnte Zahra mehrere Schulpraktika vermitteln, sodass sie bereits erste praktische Erfahrungen im medizinischen Bereich sammeln konnte. Über ihre Erfahrungen bei den Praktika sagt Alizadah: „Anderen Menschen zu helfen liegt mir sehr am Herzen. Es ist immer ein gutes Gefühl, wenn ich Patientinnen und Patienten ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann“.
Alizadah fügt hinzu: „Ich möchte mich herzlich bei der AWO bedanken. Die AWO hat mich motiviert und unterstützt, stand mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Mein besonderer Dank gilt Frau Umarova, die mich immer freundlich, respektvoll und kompetent beraten hat.“
Und auch an andere Menschen mit Migrationshintergrund hat Alizadah eine Botschaft: „Niemals aufgeben. Ihr müsst euch immer weiterentwickeln. Seid ehrgeizig und erreicht eure Ziele!“.
Gerne unterstützen die Beraterinnen des AWO-Kreisverbands auch andere Migrantinnen und Migranten bei der Integration in Deutschland. So stehen sie zum Beispiel bei Fragen zur beruflichen Bildung oder der Jobsuche hilfreich zur Seite. Termine sind nach vorheriger Vereinbarung per Telefon (05021-6000837 oder E-Mail () möglich

 

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Veröffentlichung

Mi, 04. November 2020

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